Schwetzinger Zeitung, Mittwoch 16.10.2013

Im Gespräch: Die Alive Vocals bereiten sich derzeit auf ihren großen Auftritt im Schloss vor / Leiterin Vera Pfannenstiel ist zuversichtlich

Viel Wille, Ehrgeiz und Freude

Von unserem Redaktionsmitglied Jürgen Gruler

Dazu gehören Mut und Selbstvertrauen: Der Schwetzinger Chor Alive Vocals geht am Samstag, 26. Oktober, ins Schwetzinger Schloss und wird im dortigen Mozartsaal ein Konzert geben. Und durch wechselnde Besetzungen, Duette und kleinere Ensembles will Vera Pfannenstiel nicht nur ein modernes Programm auf die Bühne bringen sondern auch optisch für Abwechslung sorgen. Wir haben mit der Chorleiterin über den Stand der Vorbereitungen gesprochen.

Sind die Alive Vocals schon fit fürs große Konzert im Schloss?

Vera  Pfannenstiel: Im Großen und Ganzen ja, es gibt noch ein paar Feinheiten zu erledigen, aber wir sind gut gerüstet.

Wie oft wird derzeit geprobt, gibt es zusätzlich Einzelproben?

Pfannenstiel: Wir proben jeden Mittwochabend und zusätzlich gibt es vor dem Konzert jetzt auch Probensamstage. Jede Chorprobe wird mit intensiver Stimmbildung begonnen. Mich freut es sehr, dass unsere Sängerinnen und Sänger die Stimmbildung für wichtig halten. Bei uns wird es nicht langweilig. Wir sind eine lustige Gruppe. Es wird geübt, gelacht und trotzdem gezielt gearbeitet.

Derzeit laufen die Proben beim gemischten Chor Alive Vocals auf Hochtouren. Beim Repertoire sind sie immer für eine Überraschung gut.

Es wurde ja angekündigt, dass der Chor nicht immer komplett singt.

Pfannenstiel: Unsere Chorstruktur ist abwechslungsreich und wir haben Ensembles und Soli aufgebaut. Neben den Gesamtchorbeiträgen gibt es in unserem Konzertprogramm Lieder, die sich solistisch eignen und Lieder, die den Ensembles entsprechen, sind auch dabei. Mit diesen Aspekten möchten wir das Konzert auflockern.

Was werden die Besucher zu hören bekommen?

Pfannenstiel: Nun, im ersten Teil des Programms singen wir vorrangig Pop und Evergreens. Wir wollen eine kleine Geschichte anhand der Lieder erzählen und die Fantasie des Publikums anregen. Dazu haben wir Hits von Henry Valentino ("Im Wagen vor mir") bis Herbert Grönemeyer ("Halt mich") ausgesucht. Im zweiten Teil werden die Zuhörer Bekanntes aus der Welt der Musicals zu Gehör bekommen - aus "Jesus Christ Superstar", "Mamma Mia", "Phantom der Oper" und "Sister Act".

Haben Sie in Ihrem Chor neue Solisten entdeckt? Wer tritt solo auf?

Pfannenstiel: Ja. Durch unsere Chorstruktur hat es sich gut entwickelt. Im Konzert wirken zahlreiche Solisten mit: Erhard Mecking und Antje Somieski, Astrid Kaberna und Siegbert Doll, Nicki Falk, Ute Rebennack, Gabi Schall. Neben unseren eigenen haben wir weitere Musiker eingeladen: Martin Scheck als Solist und Chorsänger, Soyun Choi als Pianistin, Tobias Ebert wird sein Solo an Klavier und Trompete meistern. Ich freue mich auch auf Ulrike Eisenmann als Moderatorin, zusammen mit Andrea Wilhelm führt sie uns durch den Abend.

An einem professionellen Ort erwartet der Besucher vielleicht auch professionelle Chorleistung. Kann das ein Amateurchor schaffen?

Pfannenstiel: Wenn die Sänger auch keine Profisänger sind, mit diszipliniertem Arbeiten, Willen, Ehrgeiz und Freude kann ein Amateurchor viel erreichen. Natürlich braucht man zum Einstudieren des Repertoires Geduld und Zeit, doch positives Denken ermöglichen vieles. Ich kann jedem einzelnen Chormitglied von Alive Vocals die volle Einsatzbereitschaft attestieren, alle sind engagiert dabei.

Auf was freuen Sie sich und vor was haben Sie Sorge?

Pfannenstiel: Ich freue mich auf unser Publikum. Ich habe keine Sorgen, bin aber ein bisschen aufgeregt und nicht nur ich, sondern alle Mitwirkende. Doch das ist ein gutes Zeichen: Wenn ein Künstler vor dem Bühnenauftritt Lampenfieber verspürt, hat er viel Respekt vor der Aufgabe und liebt sein Publikum. Wir freuen uns alle auf unsere gemeinsame musikalische Darstellung und heißen alle herzlich willkommen.

© Schwetzinger Zeitung, Mittwoch, 16.10.2013